Wir tun, was wir sagen. Wir sagen, was wir tun.

Das Jugendzentrum check point ist ein Haus der offenen Tür unter der Trägerschaft der Stadt Geldern, bestehend aus einem großen Cafebereich und diversen Nebenräumen, u.a. einem Fitnessraum, einem separaten Discoraum sowie einer kleinen Freifläche.

Die Einrichtung steht allen interessierten Kindern ab 8 Jahren, Jugendlichen bis Mitte 20 Jahren und Eltern offen. Die Angebote, die den Kindern und Jugendlichen zur Verfügung stehen, reichen von diversen Spiel - und Sportangeboten, Ausflügen bis hin zu gezielten gruppenspezifischen Angeboten.

Im check point-Team arbeiten vier hauptamtliche Kräfte. Die Stellen setzen sich zusammen aus einer Erzieherstelle, einer Sozialarbeiter/-pädagogenstelle und einer Leitungsstelle, die ebenfalls eine Sozialarbeiter/-pädagogenstelle ist. Weiterhin wird eine Stelle für eine Erzieherin im Anerkennungsjahr vorgehalten.

Alle Mitarbeiter betreuen die offene Tür, führen Beratungen durch, organisieren Veranstaltungen und Angebote im Haus und außer Haus, kochen mit und für das Klientel, pflegen fachübergreifende Kontakte zwecks Erhalt und Ausbau des Netzwerkes, unterstützen die Ferienspiele sowie Angebote und Veranstaltungen mit den Kooperationspartnern, begleiten und organisieren Ausflüge. Die Organisation und Durchführung der Ferienspiele bindet zwei Mitarbeiter.

Unser pädagogisches Grundverständnis

Situativer Ansatz

Kinder und Jugendliche sollten nach diesem Verständnis mit Hilfe professioneller Pädagogen aus sozialen Situationen und den darin involvierten Erlebnissen ihres täglichen Lebens eigene Erfahrungen sammeln können und somit zu einer tragfähigen, weiterführenden Sozialkompetenz gelangen.

Humanistischer Ansatz

Guter Rat ist teuer, gutes Ratschlagen eine Kunst, in der professionellen Arbeit von Sozialarbeitern / -pädagogen wünschenswerterweise auch Methode. Nach Rogers gibt es drei Grundvariablen des Beraters, die für unsere pädagogische Arbeit im check point besondere Relevanz haben:

  • Empathie, d.h. einfühlendes Verstehen
  • Akzeptanz des Ratsuchenden in seiner Situation und Lebenseinstellung
  • Echtheit, bzw. Kongruenz der verbalen und nonverbalen Äußerungen des Pädagogen mit seiner inneren Einstellung und Gestimmtheit gegenüber den Kindern und Jugendlichen.

Systemischer Ansatz

Das Jugendzentrum unter dem Aspekt von System zu begreifen bedeutet zunächst einmal ein Bemühen, Zusammenhänge, Wechselbeziehungen und die Einbettung von Ereignissen zu erkennen, d.h. das jeweilige Umfeld des Bezugssystems eines Ereignisses zu erfassen. Daraus ergibt sich für die Planung von Handlungen, integrative Lösungsansätze zu suchen, die eine Gesamtoptimierung des Systems (hier: Leben im Jugendzentrum) anstreben. Auch Erziehung ist ein dynamischer Prozess, in dem sich der Zusammenhang der Alltagsgeschehnisse und der Beziehungen immer wieder neu gestaltet. Es gilt, dieses Bewusstsein bei all denjenigen zu schaffen, die erzieherisches Wirken auf dem Boden rein sachlogischer Entscheidungen verstehen.

Alltagsgeschehen der offenen Tür

Im Alltagsgeschehen haben wir zusammen mit den Jugendlichen Verhaltensregeln erstellt, auf deren Einhaltung auch die Jugendlichen achten, da ihnen der geschützte Rahmen wichtig ist. Bedürfnisse und Wünsche der Jugendlichen werden besprochen und nach Möglichkeit gemeinsam umgesetzt. So kristallisierte sich im Laufe der Arbeit z.B. ein großes Bedürfnis nach geschlechtsspezifischen Angeboten heraus, denen in Form von speziellen Veranstaltungen Rechnung getragen wird.

Im alltäglichen Ablauf besuchen uns aktuell die Berufsschüler in ihrer Mittagspause. Ab ca. 13:30 kommen die ersten Schulkinder sowie „alte Kunden“, die im Einzelhandel in der Stadtmitte arbeiten und ebenfalls ihre Pausen bei uns verbringen. Ab 15/16:00 Uhr füllt sich das Cafe dann sowohl mit Kindern ab ca. 10 Jahren (teilweise nebst mitgebrachter kleiner Geschwister) als auch mit Jugendlichen über 14 Jahre. Zum späten Nachmittag kommen dann auch die über 18 - 25 Jährigen jungen Erwachsenen, um nach Feierabend noch ein wenig abzuschalten. Über den Tag verteilt gibt es immer wieder u.a. telefonische Anfragen für Hilfestellung und Beratung bei Bewerbungen, privaten und beruflichen oder schulischen Problemen. Hier verlangen die Jugendlichen und manchmal auch Eltern meistens gezielt nach bestimmten Mitarbeitern. Manchmal werden Termine gemacht aber auch die berühmten „auf den letzten Drücker noch mal eben schnell“ Hilferufe kommen an und werden in der Regel auch betreut.

Einzelfallhilfe

Sie bezieht sich u.a. auf Schwierigkeiten in Schule, Ausbildung oder Beruf, entwicklungsspezifische Problemlagen, bzw. Konflikte in Familie und sozialem Umfeld. Durch die Vernetzung im Rahmen der Familienzentren nehmen Beratungsangebote einen immer größeren Stellenwert ein. Ein breites Angebot von Hilfeleistungen kann über Kooperationspartner gewährleistet werden.

Die Problemlagen:

 

Die Handlungsstrategien:

Eltern-Kind-Konflikte

 

Moderation eines Gespräches zwischen den Beteiligten, ggf. Weitervermittlung.

Beziehungskrisen

 

Einzelgespräche, Moderation eines Gespräches zwischen den Beteiligten.

Arbeitslosigkeit / Arbeitssuche

 

Stellensuche, Bewerbungen, Kontakt zu potentiellen Arbeitgebern, Hilfe bei Behördengängen. Ziel: eigene Stellenbörse.

Orientierungssuche

 

Perspektiven aufzeigen und vorleben,ggf. Weitervermittlung.

Schulprobleme

 

Regelmäßige Hausaufgabenbetreuung, Vermittlung geeigneter Hilfsangebote.

Zwanghafte Verhaltensmuster / Abhängigkeiten

 

Förderung eines Problembewußtseins, Vermittlung professioneller Hilfsangebote, Abbau von Schwellenängsten

     

Die Ferienspiele der Stadt Geldern

Federführend durch die Jugendpflege organisiert und durchgeführt, werden seit einigen Jahren in Kooperation mit dem check point angeboten. Zum einen unterstützen wir die Maßnahme personell, sowohl in Vorbereitung als auch in der Durchführung. Auch räumlich spielt der check point bei den Ferienspielen eine Rolle. Der Kartenverkauf wird in unseren Räumen durchgeführt, was für die Eltern die Möglichkeit bietet, die Einrichtung und ihre Mitarbeiter kennen zu lernen. Während des Kartenverkaufes steht das Cafe als Wartezone zur Verfügung. Die wartenden Eltern werden mit Kaffee und Keksen bewirtet. Der Kartenverkauf im Rahmen unserer Öffnungszeiten kommt gerade den berufstätigen Eltern zugute, die zwischen 8:00 Uhr morgens und 20:00 Uhr Karten erwerben können.

Der check point fungiert auch während der Durchführung der Ferienspiele als Anlaufstelle für die Eltern. Ferner wird der check point genutzt, um die Essensanlieferung zu koordinieren, Geschirr der Ferienspiele zu spülen und Materialien zwischen zu lagern. Durch die Zweiteilung des Teams während der Ferienspiele ist der check point zeitgleich geöffnet. Um für Kinder berufstätiger Eltern notfallmäßig eine Vollbetreuung während der Ferienspiele bereitzustellen, wird gerade ein Konzept erarbeitet, das den check point als zusätzliche, verlässliche Anlaufstelle für maximal dreißig Kinder einbindet.

Fazit

Unsere Hauptrolle im check point ist die des Ersthelfers und Vernetzers. Die Klienten bringen uns Vertrauen entgegen, das im Alltag wachsen muss, insofern hängt das Funktionieren des offenen Bereiches in hohem Maße von Kontinuität (zeitlich wie personell) ab. In den letzten Jahren hat sich schon durch die Durchführung der Ferienspiele gezeigt, dass die Einbindung des gesamten check point Teams in eine Sonderveranstaltung diesen Ausmaßes direkte Auswirkungen auf die Besucherzahl und -struktur im offenen Bereich hat.